Firmennamen oder Markennamen ändern - Gründe und Tipps

"Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix..." - der bekannte Claim klingt auch Jahre nach der Änderung des Produktnamens von Raider zu Twix noch im Ohr. Dabei ändert sich mit dem Namen tatsächlich eine ganze Menge - zumindest für das Unternehmen selber. Wann solltest du daher den Namen deines Unternehmen ändern und wann besser nicht? Für die Namensänderung einer Firma oder Marke gibt es vielfältige Anlässe. Wir haben die wichtigsten Gründe zusammengefasst und zeigen wie man eine Namensänderung angehen kann.

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Aktualisiert am 15.10.2021

Warum den Firmennamen ändern?

Firma oder Marke umbenennenWenn schon fest steht, dass Ihr Firmenname geändert werden soll, finden Sie unten hilfreiche Links zu Firmennamen Generatoren und Tools. Sind sie noch am Überlegen, dann lesen Sie sich unbedingt diese Beitrag durch, in dem wir alles Wichtige rund um Namensänderungen zusammengestellt haben.

Für die Namensänderung einer Firma oder Marke - auch Renaming genannt - kann es vielfältige Gründe geben. Oft handelt es sich auch um eine Kombination aus Gegebenheiten, die einen Namenswechsel sinnvoll macht oder sogar erfordert.

Hier stellt sich immer die Frage: In welchem Kosten-/Nutzenverhältnis steht die Änderung des Namens zum nötigen Aufwand? Denn nur weil der Name dem Geschäftsführer nicht mehr gefällt oder vielleicht etwas angestaubt klingt, ist das noch lange kein hinreichender Grund, eine umfangreiche Änderung des Namens vorzunehmen. Denn dies bringt weitreichende Konsequenzen mit sich.

Eine Namensänderung erfordert hohen administrativen und kommunikativen Aufwand, der mehr beinhaltet als nur eine Änderung der Geschäftsadresse und des Briefkopfs. Dazu zählen beispielsweise:

Man sieht: Ein Namenwechsel ist aufwändig und sollte immer gute Gründe haben. Welche das sein können, das schauen wir uns jetzt einmal an.

Administrative Gründe für die Namensänderung

Firmenfusionen

word_factory_140Einer der häufigsten Gründe für eine Namensänderung in der Wirtschaft ist sicherlich die Fusion von zwei Unternehmen. Auch wenn zwei ehemals separate Unternehmensbereiche zusammengelegt werden, ist vielfach ein neuer, kompakter Name erforderlich.

Hier bietet es sich an, alte Namensbestandteile zu retten. Dazu lassen sich die "Elternnamen" beispielsweise zu einer neuen Bezeichnung verschmelzen, oder aber us den Originalnamen ein Akronym (Abkürzung) bilden.

Ein Beispiel ist der französische Mischkonzern Thomson-CSF, der bereits vor einigen Jahren in Thales umfirmierte. Thales ist ein Akronym aus den Buchstabenkombinationen TH für Thomson, AL für die damals frisch aufgekauften Firmen Racal und Signaal sowie ES für Electronic Systems. Wer bei dem so entstandenen Namen an den Philosophen und Mathematiker Thales von Milet („Erkenne dich selbst!“) denkt, liegt sicher auch nicht falsch. Der neue Name wurde also aus administrativen Gründen notwendig, sollte aber nun auch eine neue Unternehmensidentität widerspiegeln.

Man muss aber nicht zwangsläufig bei Bestandteilen des oder der alten Namen bleiben: So nimmt der Name Leonine des Medienunternehmens, das 2019 aus TeleMünchen Gruppe, Universum Film und den Produktionsfirmen i&u und Wiedemann & Berg entstand, nicht Bezug auf die vorherigen Namen, sondern auf die Verbundenheit zu Bayern bzw. zum bayerischen Wappentier (leonine = löwenartig) sowie auf die internationale Ausrichtung des Unternehmens. Erfahren Sie hier, wieso Firmennamen mit regionalem Bezug richtig erfolgreich sein können.

Namensrechte verloren

Dass unrentable Sparten von Unternehmen verkauft werden, ist nicht ungewöhnlich. Nicht immer werden dabei allerdings die Namensrechte mitverkauft. So kann es sein, dass ein Produkt zukünftig unter einem anderen Namen vermarktet werden muss.

Hier ist es oft sinnvoll, eine Übergangsphase zu schaffen, in der beide Namen simultan verwendet werden. Während dieser Zeit kann der Namenswechsel an Endverbraucher kommuniziert werden. Dies war zum Beispiel beim Spülmaschinentab Finish* (ehemals Calgonit*) der Fall.

Markenrechtliche Probleme

Wenn ein Name schon über längere Zeit genutzt wird, für den das Unternehmen keine Rechte erworben hat, kann es zu einer Abmahnung durch den eigentlichen Markeninhaber kommen. Die Verletzung von Markenrechten ist dabei meist keine böse Absicht: Oftmals sind sich Unternehmen nicht darüber im Klaren, dass ihr Name oder eine ähnliche Bezeichnung bereits von Dritten als Marke geschützt ist.

Besonders wenn eine vormals "kleine" Marke wächst und damit größer und bekannter wird, kann es passieren, dass plötzlich eine Abmahnung ins Haus flattert. Diese kann eine unfreiwillige Namensänderung nach sich ziehen. Es gibt genügend bekannte Beispiele, die deutlich machen, wie unangenehm und langwierig solch ein Namensstreit sein kann. So wurde einmal bekannt, dass die VW-Tochter Bentley Motors ihre Kleidung unter einem anderen Namen verkaufen muss, da sie einen Rechtsstreit gegen die Firma Bentley Clothing verlor, die ältere Rechte an dem Namen innehatte. Der Rechtsstreit hatte bereits 1998 begonnen und die Firma Bentley Clothing nahezu ruiniert.

Daher ganz wichtig: Wenn ein neuer Name gefunden wurde, muss dieser durch eigene Recherchen (z.B. mit den Tools Domain Check und Marken Check) und final durch einen spezialisierten Anwalt zumindest auf ältere Rechte überprüft – und ggfs. angemeldet werden.

 

Namensprüfung: So gut ist dein Firmenname!

 

Marketing-Gründe für die Firmennamenänderung

Internationale Vereinheitlichung

my_names_140Viele Produkte sind weltweit unter unterschiedlichen Markennamen bekannt. In Zeiten von Internet und Social Media erschweren uneinheitliche Produktbezeichnungen jedoch das Marketing, sodass Markennamen in anderen Sprachen immer beliebter werden. Gemeinsame Facebook- oder Twitterkanäle sind mit unterschiedlichen Namen komplizierter zu managen, und das gesamte internationale Marketing erfordert einen Mehraufwand an Gestaltungselementen wie Logos, Verpackungen, usw.

Im Zuge von vereinheitlichten Strukturen werden Markennamen daher mitunter in Ländern mit abweichenden Namen geändert. Hierbei wird meist der etablierteste Name übernommen, der oftmals aus dem Ursprungsland der Marke stammt.

So geschah es zum Beispiel bei der traditionellen Klopapier-Marke Hakle feucht. Im Zuge der weltweiten Vereinheitlichung wurde der Name in Cottonelle geändert. Die Aktion hatte jedoch in Deutschland nicht funktioniert und die Verkaufszahlen gingen massiv zurück. Also ruderte man zurück und machte die Umbenennung wieder rückgängig.

Der Produktname ist bekannter als der Firmenname

Mitunter kommt es vor, dass ein Produkt so erfolgreich ist, das es deutlich bekannter ist als sein Hersteller oder das Unternehmen, das dahintersteht. In besonderen Fällen ist der Unternehmensname bei den Konsumenten kaum bekannt, der Produktname hingegen schon.

In diesem Fall lohnt es sich, über einen Namenswechsel des Unternehmens nachzudenken. Mit der Umbenennung zum Produktnamen strahlt die starke Marke auf die gesamte Firma ab. So geschehen beispielsweise bei RiM (Research in Motion), die sich 2013 nach ihrem damals mega erfolgreichen Hauptprodukt in Blackberry umbenannten.

Neuer Name wegen Zielgruppenanpassung

control_center_140Wenn die Zielgruppe eines Unternehmens wechselt, ist in einigen Fällen auch eine Namensänderung angebracht. Der Wechsel der Zielgruppe kann entweder durch natürliche Prozesse oder durch eine geplante Schwerpunktverlagerung stattfinden.

Da eine Namensänderung jedoch ein starker Eingriff ist, und unter Umständen eine starke Marke beeinträchtigen oder gar zerstören kann, wird eine Zielgruppenanpassung manchmal besser durch eine Claimänderung vorgenommen. Die Marke Jägermeister zeigt, dass selbst Produkte mit altbackenem Namen durch eine Marketing- und Design-Verjüngungskur gut beim jüngeren Publikum ankommen können. Dafür ist, wie man sieht, nicht immer eine komplette Umbenennung nötig.

Namenswechsel durch Veränderung des Angebots

Die Welt ändert sich, Märkte ändern sich, und Unternehmen ändern sich ebenfalls, um Schritt zu halten. Besonders in technologischen Branchen ist es daher zeitweise nötig, den Firmennamen an Entwicklungen anzupassen. Das ist vor allem bei Namen der Fall, die technische Bestandteile oder Trends beinhalten.

Disketten, CDs und DVDs sind Schnee von gestern. Sehr unschön also, wenn man diese Relikte aus der Vergangenheit im Namen trägt. Bei der irgendwann zweifellos notwendigen Umbenennung sollte man darauf achten, den selben Fehler nicht noch einmal zu begehen. Aus Rent-a-DVD sollte also nicht Rent-a-BluRay werden, sondern ein allgemeiner gehaltene Begriff wie Stories-on-Demand.

Aus eben solchen Gründen wurde der international erfolgreiche Taxi-Dienst MyTaxi in Freenow umbenannt. In einer sich ständig verändernden Welt vielseitiger Mobilitätsangebote war die namentliche Fixierung auf nur ein Fahrzeug nicht mehr zeitgemäß. Freenow soll die freie Entscheidung, für welches Fortbewegungsmittel man sich in diesem Augenblick entscheidet, ausdrücken und bietet Raum für immer neue Arten der Mobilität. Leider bedeutet es nicht, dass diese Services auch for free sind ;-).

Der Firmenname gefällt einfach nicht – was tun?

Natürlich gibt es auch noch einen ganz profanen Grund für die Namensänderung, besonders bei inhabergeführten Geschäften: Der Name gefällt schlicht und einfach nicht mehr, und eine Namensänderung soll das ausbügeln.

Das ist häufig der Fall, wenn man bei der Gründung die Suche nach dem richtigen Namen nicht ernst genommen hat und die Wichtigkeit unterschätzt hat. Oft kommen noch weitere der oben genannten Gründe dazu, weshalb es nun heißt: Ein neuer Name muss her!

So wurde zum Beispiel der Name der Film- und Eventagentur "EA Emotional", der sich aus einem ehemaligen Jugendprojekt des Gründers (EibelstadtAktuell) ergeben hatte, nicht mehr als passend empfunden. Denn es kamen neue Firmenbereiche hinzu und die Firma wuchs. Mit dem neuen Namen Yuper fand sich schließlich ein frischer und junger Name, der gleichzeitig "super!" die Qualität und Emotionalität und die Einzigartigkeit durch die Wortverwandlung ausdrückt.

Firmen- oder Produktnamen ändern - Tipps

Firmennamen umbenennen mit NameRobotGerade bei bestehenden Unternehmen und Marken ist es wichtig, dass die Umbenennung sauber und überlegt vonstatten geht. Daher ist es empfehlenswert, professionelle Tools für die Entwicklung eines neuen Firmen- oder Produktnamens in Anspruch zu nehmen.

Hier bieten sich besonders die Namensgeneratoren der NameRobot Toolbox an: Mit dem Fantasierer entstehen neue, moderne Fantasienamen; mit dem Ergänzer originelle Kombinationen aus Stichwörtern und gut klingenden Endungen. Wenn alte Namensbestandteile übernommen werden sollen, bieten sich der Verkürzer oder der Verschmelzer an. Das kann besonders dann hilfreich sein, wenn abzusehen ist, dass treue Kunden oder Mitarbeiter auf die Namensänderung mit Skepsis reagieren könnten. Nachdem schließlich zahlreiche Ideen gefunden wurden, müssen diese natürlich auch einer ausführlichen Markenprüfung standhalten.

Wer sich die Mühe sparen will und einfach professionell entwickelte und geprüfte Namen vorgeschlagen bekommen möchte, kann eine Namensagentur für Namensänderung bzw. Renaming anheuern.

 

Ready for a new name? Wir haben für dich zusammengefasst, wie du die Namensänderung deiner Firma oder deines Produkts vorbereiten kannst.

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NameRobot Team

Dieser Blogbeitrag wurde vom NameRobot Team oder in Zusammenarbeit mit anderen Naming-Liebhabern erstellt. Möchtest Du auch einen Artikel zum Thema Namen(sfindung) einreichen? Schicke uns bitte Deinen Themenvorschlag (neu/unique/professionell) an social@namerobot.de.


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