Lesen auf eigene Gefahr: Die folgende erschreckende Geschichte ist ein Beitrag eines musizierenden, vulgarischen Wort- und Namensfinders.
Anagramme sind oberamtliche Brainstorming-Werkzeuge - so sieht's aus. Du selbst wirst nie alle Geheimnisse lüften, die in einem Wort deines Vertrauens stecken, also wirf die Anagrammmaschine an.
Sei aber vorsichtig - irgendwann könnte auch dich der A-Virus packen, bis schließlich die Männer der ortsansässigen Nervenklinik ausrücken müssen, um dich vom Computer wegzuzerren. Genau wie es unserm Userin A.R. erging, deren Erfahrungsbericht wir hier abdrucken wollen … Sag also nicht, wir hätten dich nicht gewarnt!
Aus dem Tagebuch von A.R.
Mittwoch, 04. März 2020, 0:23 Uhr
Ich sitze jetzt schon 16 Stunden am Anagramm-Generator. Habe herausgefunden, dass die Buchstaben meines Namens den Begriff „Inselfestung Erika“ ergeben. Was soll ich tun? Ein gleichnamiges Café eröffnen?
Steckt hierin eine Botschaft aus dem Jenseits? Ich muss es unbedingt herausfinden …
Donnerstag, 05. Februar 6:00
Mittlerweile bei den Namen der Mitglieder des Europarates angelangt. Fragt mich nicht, warum. Habe den griechischen Politiker Giorgos Papandreou eingegeben und erhalte „Papua roden“! Sollten die Griechen wirklich vorhaben, Neu-Guinea komplett abzuholzen?
Dann wäre ich einer Weltverschwörung auf der Spur! Werde sicherheitshalber bei der Polizei anrufen ...
Donnerstag, 05. Februar 13:00
Das hätte ich mir denken können. „Ein Spinner“, haben sie gesagt …
Erst, als ich ihnen erzählte, dass sich im Namen Franz Josef Strauß das Anagramm "Sanfter Soja-Furz" verbirgt, haben sie reagiert. Sie wollen jemanden schicken …
Donnerstag, 05. Februar 19:30
Die Beamten waren sehr freundlich und haben mich auf einen Ausflug eingeladen. Ich soll in ein tolles Hotel gebracht werden. Wo die Wände genau so weich sind wie die Betten. Hat man sowas schon gehört!
Soweit wir wissen, fühlt sich A.R. in ihrer neuen Bleibe wohl. Ab und zu erfreut sie uns noch mit dem einen oder anderen Anagramm, ansonsten wirkt sie gaaaaaanz ruhig.
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Liebe Annika R., Sie sehen also, dass man Anagramme durchaus für die Namensfindung nutzen kann. Aber in erster Linie kann man einfach ausprobieren, was sich so alles hinter Namen und Wörtern verbirgt und dabei so manchem Geheimnis auf die Spur kommen...