Bedeutung der Wochentagsnamen in aller Welt

In der bekannten Kinderbuchreihe über das Sams von Paul Maar spielen die Namen der Wochentage eine wichtige Rolle. Doch was bedeuten sie eigentlich, und woher kommen sie? Und wie sieht es mit den Wochentagsnamen außerhalb von Deutschland aus?

wochentagsnamen

Eine Woche voller Samstage – wäre das nicht schön? Im ersten Band der bekannten "Sams"-Kinderbuchreihe von Paul Maar erlebt der Protagonist Herr Taschenbier eine solche Woche.

In der Welt des Sams sind die Namen der Wochentage mächtig genug, um am Samstag das namensgebende magische Wesen herbeizuzaubern. Aber nur, nachdem an den Wochentagen, die jeweils zu den Namen passenden Ereignisse stattgefunden haben: Am Sonntag scheint die Sonne, am Montag kommt Herr Mon zu Besuch, am Dienstag ist Dienst, am Mittwoch ist Mitte der Woche, am Donnerstag donnert es, am Freitag ist frei – und am Samstag kommt das Sams.

Die Buchreihe spielt mit den Namen der Wochentage und macht sie zu ihrer Prämisse. Doch was bedeuten die Wochentagsnamen eigentlich, und woher kommen sie? Und wie sieht es außerhalb von Deutschland aus?

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Ursprung der Sieben-Tage-Woche

Weltweit ist die Woche in den verschiedensten Kulturen in sieben Tage eingeteilt, und das seit Jahrhunderten sehr konsequent. Eine Ausnahme bildet der Sowjetische Revolutionskalender von 1929 bis 1940, der aus Produktivitätsgründen die Nicht-Arbeitstage abschaffte und stattdessen den Monat in Fünf-Tage-Wochen bzw. später in Sechs-Tage-Wochen unterteilte. Da das Konzept keinen Erfolg hatte, kehrte man 1940 zur traditionellen Sieben-Tage-Woche zurück.

Aber schauen wir uns einmal die Ursprünge der Wochentage an: In der Antike nutzten die Etrusker eine Neun- bzw. Acht-Tage-Woche. Diese wurde jedoch bald durch die jüdische Sieben-Tage-Woche ersetzt. Im Laufe der Jahrhunderte verbreitete sich nicht nur das Konzept der Aufteilung in sieben Tage in aller Welt, sondern auch die Bedeutungen der Wochentagsnamen wurden exportiert.

Namen der Wochentage sind Planenten- und Götternamen

Die Wochentage bezogen ihre Namen aus der griechischen Astrologie: Jeder Wochentag war einem Himmelskörper zugewiesen. Diese wiederum erhielten ihre Namen aus dem Götterpantheon der alten Griechen und Römer:

  • Sonntag – Sonne
  • Montag – Mond
  • Dienstag – Mars
  • Mittwoch – Merkur
  • Donnerstag – Jupiter
  • Freitag – Venus
  • Samstag – Saturn

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Die sieben Götter der Himmelskörper: Diana/Montag, Mars/Dienstag, Merkur/Mittwoch,
Jupiter/Donnerstag, Venus/Freitag, Saturn/Samstag, Apollo/Sonntag

Beim Export der Wochentage in alle Welt wurden diese Verknüpfungen beibehalten und meist an die regionale Kultur und den vorherrschenden Glauben angepasst. Und sie reisten weit: Nicht nur in Westeuropa, sondern auch in Asien tragen die Namen der Wochentage ähnliche Bedeutungen wie bei uns.

Auch wenn die meisten Deutschen heute keine heidnischen Götter mehr verehren, so reichen die Namen unserer Wochentage doch tief in den germanischen Götterglauben zurück. Denn die Namen der griechischen Götter in den Wochentagen wurden bei der Ankunft in Germanien durch die heidnischen Gottheiten ersetzt. Zum Großteil verwenden wir diese Bezeichnungen (mit gewissen Lautverschiebungen) heute noch.

Man geht davon aus, dass die ostasiatsiche Astrologie im 4. Jhd. das römisch-hellenistische System übernommen und den 5 traditionellen chinesischen Elementen zugewiesen hat:

  • Feuer – Mars
  • Wasser – Merkur
  • Holz – Jupiter
  • Metall – Venus
  • Erde – Saturn

Auch die indische Astrologie übernahm die Zuweisungen und setzte ihre eigenen Namen ein.

Teilweise werden auch noch weitere regionale Traditionen über die Wochentage gestülpt: In Thailand beispielsweise ist jedem Tag eine Farbe zugewiesen und für Feierlichkeiten ist der Wochentag der Geburt (z.B. Montag) relevanter als das Datum (z.B. der 5.12.).

So ähneln sich die Namen der Wochentag ist vielen Teilen der Erde. Egal ob England, Indien, Thailand oder Japan: Überall ist Montag der Tag des Mondes.

Es gibt aber eine Alternative zu Sonne, Mond, Jupiter & Co.: In vielen Staaten beziehen die Wochentage ihre Namen nicht aus dem alten Götterglauben, sondern werden einfach durchnummeriert. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.

Dabei unterscheiden sich die Systeme in erster Linie darin, ob der Sonntag oder der Montag als Wochenbeginn gezählt wird. In vielen Ländern beginnt die Woche am Sonntag, doch besonders auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion wird der Montag als erster Tag der Woche angesehen.

Ürigens: Bis Ende 1975 war auch in Deutschland der Sonntag der erste Wochentag, bis die entsprechende DIN-Norm geändert wurde.

Name des Wochentags "Montag"

Wochentagsnamen nach Planeten/Göttern/Astrologie

Bedeutung: "Tag des Mondes"

  • Latein: dies lunae – der Mondgöttin Luna geweiht
  • Englisch: Monday – Luna entspricht Mani, dem Mondgott der nordischen Mythologie
  • Deutsch: Montag
  • Französisch: lundi – "jour de la Lune"
  • Indisch/Hindi: Somavār – benannt nach Soma
  • Thailändisch: Wan Chan – "wan" = Tag, "chan" = Mond; "Tag Mond"
  • Japanisch: Getsuyōbi – das Zeichen für Mond 月 ist im Namen enthalten.

Wochentagsnamen nach Nummerierung

Bedeutung: "Zweiter Tag" bzw. "Erster Tag" (je nach Wochenbeginn)

  • Hebräisch: yom sheyni
  • Griechisch: Deftéra
  • Chinesisch: Xīngqīyī
  • Russisch: ponedel'nik – "Tag nach dem Wochenende"

Name des Wochentags "Dienstag"

Wochentagsnamen nach Planeten/Göttern/Astrologie

Bedeutung: "Tag des Mars"

  • Latein: dies martis  – dem Kriegsgott Mars geweiht
  • Englisch: Tuesday – Mars entspricht dem germanischen Gott Tyr oder Tiu.
  • Deutsch: Tiustag – außerdem ist Tiu der Schutzgott des Things (Gerichtstag).
  • Französisch: mardi – "jour de Mars"
  • Indisch/Hindi: Mangalavār – benannt nach Mangala
  • Thailändisch: Wan Angkhān – "Tag Mars"
  • Japanisch: Kayōbi – das Zeichen für Feuer 火 ist im Namen enthalten und entspricht in der asiatischen Astrologie dem Mars.

Wochentagsnamen nach Numerierung

Bedetung: "Zweiter Tag" bzw. "Dritter Tag"

  • Hebräisch: yom shlishi
  • Griechisch: Tríti
  • Chinesisch: Xīngqī'èr
  • Russisch: vtornik

Name des Wochentags "Mittwoch"

Wochentagsnamen nach Planeten/Göttern/Astrologie

Bedeutung: "Tag des Merkur"

  • Latein: dies mercurii – dem Handelsgott Merkur geweiht
  • Englisch: Wednesday – Tag zu Ehren des Göttervaters Wotan
  • Deutsch: Mittwoch – der "brisante" heidnische Wodanstag wurde durch einen unproblematischeren Namen ersetzt.
  • Französisch: mercredi –"jour de Mercure"
  • Indisch/Hindi: Budhavār – benannt nach Buddha
  • Thailändisch: Wan Phut – "Tag Merkur"
  • Japanisch: Suiyōbi – das Zeichen für Wasser 水 ist im Namen enthalten und entspricht in der asiatischen Astrologie dem Merkur.

Wochentagsnamen nach Nummerierung

Bedeutung: "Dritter Tag" bzw. "ZweiterTag"

  • Hebräisch: yom revi'i
  • Griechisch: Tetárti
  • Chinesisch: Xīngqīsān
  • Russisch: sreda – "Mitte der Woche"

Name des Wochentags "Donnerstag"

Wochentagsnamen nach Planeten/Göttern/Astrologie

Bedeutung: "Tag des Jupiter"

  • Latein: dies iovis – Tag des Jupiters; dem römischen Göttervater und Donnergott geweiht.
  • Englisch: Thursday – geht auf den germanischen Gott Thor zurück
  • Deutsch: Donnerstag – alte Schreibweise Donarstag; Donar ist der westgermanische Name von Thor
  • Französisch: jeudi - "jour de Jupiter"
  • Indisch/Hindi: Guruvār – benannt nach Guru
  • Thailändisch: Wan Phruehatsabodi - "Tag Jupiter"
  • Japanisch: Mokuyōbi – das Zeichen für Holz 木 ist im Namen enthalten und entspricht in der asiatischen Astrologie dem Jupiter.

Wochentagsnamen nach Nummerierung

Bedeutung: "Vierter Tag" bzw. "Fünfter Tag"

  • Hebräisch: yom khamishi
  • Griechisch: Pémpti
  • Chinesisch: Xīngqīsì
  • Russisch: chetverg

Name des Wochentags "Freitag"

Wochentagsnamen nach Planeten/Göttern/Astrologie

Bedeutung: "Tag der Venus"

  • Latein: dies veneris – der Liebesgöttin Venus geweiht.
  • Englisch: Friday – Freia war die Göttin des Frühlings, der Schönheit und Liebe.
  • Deutsch: Freitag – alte Schreibweise Frijatag
  • Französisch: vendredi – "jour de Vénus"
  • Indisch/Hindi: Shukravār – benannt nach Shukra
  • Thailändisch: Wan Suk – "Tag glücklich"
  • Japanisch: Kin'yōbi – das Zeichen für Gold/Metall 金 ist im Namen enthalten und entspricht in der asiatischen Astrologie der Venus.

Wochentagsnamen nach Nummerierung

Bedeutung: "Fünfter Tag" bzw. "Sechster Tag"

  • Hebräisch: yom shishi
  • Griechisch: Paraskeví
  • Chinesisch: Xīngqīwǔ
  • Russisch: pyatnitsa

Name des Wochentags "Samstag"

Wochentagsnamen nach Planeten/Göttern/Astrologie

Bedeutung: "Tag des Saturn"

  • Latein: dies saturni – dem römischen Gott Saturn geweiht; der traditionelle Badetag
  • Englisch: Saturday – dem römischen Gott Saturn geweiht
  • Deutsch: Samstag – nach dem jüdischen Sabbat; ehemals Laugtag ("Waschtag"), nach dem Wort für "Bad", das mit deutsch "Lauge" verwandt ist.
  • Französisch: samedi – "jour du shabbat"
  • Indisch/Hindi: Shanivār – benannt nach Shani
  • Thailändisch: Wan Sao – "Tag Saturn"
  • Japanisch: Doyōbi – das Zeichen für Erde 土 ist im Namen enthalten und entspricht in der asiatischen Astrologie dem Saturn.

Wochentagsnamen nach Nummerierung

Bedeutung: "Sabbat" bzw. "Sechster Tag"

  • Hebräisch: yom Shabbat
  • Griechisch: Sávato
  • Chinesisch: Xīngqīliù
  • Russisch: subbota

Name des Wochentags "Sonntag"

Wochentagsnamen nach Planeten/Göttern/Astrologie

Bedeutung: "Tag der Sonne"

  • Latein: dies solis – der Sonne geweiht
  • Englisch: Sunday – geht auf die germanische Sonnengöttin Sunna zurück
  • Deutsch: Sonntag
  • Französisch: dimanche – von lat. dominicus (christlicher Sabbat)
  • Indisch/Hindi: Ravivār – benannt nach Ravi
  • Thailändisch: Wan Āthit – "Tag Woche"
  • Japanisch: Nichiyōbi – das Zeichen für Sonne 日 ist im Namen enthalten.

Wochentagsnamen nach Numerierung

  • Hebräisch: yom rishon
  • Griechisch: Kyriakí – von lat. dominicus (christlicher Sabbat)
  • Chinesisch: Xīngqīrì – "Tag der Sonne"
  • Russisch: voskresen'ye

Übrigens: Auch wenn die Namen der Wochentage in vielen Teilen der Welt ähnliche Bedeutungen tragen: Die "Sams"-Buchreihe von Paul Maar gilt trotzdem wegen ihrer Wortspiele als nahezu unübersetzbar.

Die Niederländer und Schweden haben die Übersetzung gewagt; ebenso wie die Japaner. Im Land der aufgehenden Sonne wurden die Ereignisse, die das Sams ("Doyon") heraufbeschwören, an die Bedeutung der Wochentage angepasst. So gibt es am Dienstag ("Feuertag") einen Brand und am Mittwoch ("Wassertag") einen Rohrbruch.

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