Was dir dabei helfen kann, ist der passende Firmenname. Ein Blick auf deutsche Handwerkbetriebe zeigt, dass sie mit ihren Namen keine Risiken eingehen – dabei gibt es jedoch eine Branche, in der diese Regel anscheinend nicht gilt … das schauen wir uns in diesem Artikel genauer an!
Maler mögen es schlicht
Wer auf der Suche nach einem Maler ist und bei Google nach „Maler + Stadt“ sucht, findet sofort einige Treffer. Dabei fällt eines auf: Die Namen der Betriebe sind gelinde gesagt wenig kreativ. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um die Worte „Malerbetrieb“ oder „Malermeister“ plus den Namen des Inhabers.
Einerseits hat dies den Vorteil, dass jeder sofort weiß, welche Leistung der Betrieb anbietet. Andererseits könntest du mit einem solchen Namen in der Masse untergehen. Denn wirklich gut bleibt diese Art von Firmennamen nicht im Gedächtnis.
Maler arbeiten mit Farben und werden dabei häufig auch kreativ – das kannst du auf deinen Firmennamen übertragen. Verwende beispielsweise Wörter mit einer direkten Verbindung zu deiner Arbeit: Pinsel, Farbe, Anstrich. Auch ein Firmenname mit einem regionalen Bezug kann sinnvoll sein.
Auch Fliesenleger, Dachdecker und Co. gehen bei ihren Namen kein Risiko ein
Werfen wir auf einen Blick in andere Handwerksbranchen: Fliesenleger sind bei der Wahl ihrer Firmennamen genauso zurückhaltend wie Dachdecker. Wir haben uns die Betriebe in verschiedenen Städten angeschaut und konnten dabei keine Fantasie-Namen oder Eigenkreationen finden. Der Name des Inhabers plus das Wort „Fliesenleger“ ist der absolute Standard.
Das gilt auch für die Dachdecker. Diese variieren immerhin mit dem Namen ihres Angebots:
- Dachdeckerei
- Dachdeckermeister
- Bedachungen
Dieser wird dann um den Namen oder Nachnamen des Chefs ergänzt und fertig ist der perfekte Firmenname für den Handwerksbetrieb. Einen Namensgenerator für Firmennamen verwenden die meisten Unternehmen anscheinend nicht!
Überraschung: Tischler bauen auf Wortspiele
Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben, im Handwerk auf kreative Firmennamen zu stoßen. Und dann kam sie: die Überraschung. Tischler scheinen die Ausnahme zu bilden – wir konnten zahlreiche Tischlereien mit einfallsreichen Namen finden.
Besonders interessant ist beispielsweise der Name „Tischlerei holzig“. Der Betrieb aus Wuppertal setzt mit seinem Namen auf einen gekonnten Zusammenhang zu ihrem Angebot. Gleichzeitig hebt er sich von der Konkurrenz (Tischler + Name) ab und bleibt gut im Gedächtnis.
In Hamburg findest du die „Möbelwerft“. Die Tischlerei fertigt Möbelstücke an und setzt bei ihrem Namen auf eine gekonnte Kombination: Es wird ein Bezug zur Region hergestellt, während sofort klar ist, dass das Unternehmen Möbel herstellt.
Nicht weniger kreativ ist eine Schreinerei aus München: Sie nutzt den Namen „Schreinerei Leim&Späne“. Die Unternehmensbezeichnung wird um zwei Wörter ergänzt, die typisch für die Branche sind. Damit heben sich die Betreiber von der Konkurrenz ab und bleiben im Gedächtnis. Zudem wirkt der Name sympathisch und sorgt direkt für einen positiven ersten Eindruck.
Wieso nutzen so viele Handwerksbetriebe solide, aber unkreative Namen?
Es ist doch ein wenig überraschend, dass fast alle Handwerksbetriebe nach einem gängigen Muster verwenden. Alteingesessene Betriebe, die seit über 20 Jahren tätig sind, werden ihren Namen natürlich nicht ändern. Aber wir hatten angenommen, dass es auch einige moderne Betriebe mit kreativen Namen und Wortspielen gibt.
Wieso ist das nicht der Fall? Das könnte daran liegen, dass vor allem im Handwerk Vertrauen gefragt ist. Du lässt die Arbeiter in dein Haus und sie führen dort teure Arbeiten aus. Umso wichtiger ist es also, einen guten und zuverlässigen Betrieb zu finden.
Scheinbar ist dies der Grund dafür, dass so viele Handwerksunternehmen einen soliden Firmennamen tragen. Wenn dieser sogar den Namen des Inhabers enthält, wie es oftmals der Fall ist, schafft das zusätzliches Vertrauen.
Was bedeutet das nun für dich und die Suche nach deinem Firmennamen?
Wenn du im Handwerk ein Unternehmen gründen möchtest, brauchst du einen guten Firmennamen. Nur was heißt „gut“ in Bezug auf deine Branche? Machst du es wie die Konkurrenz und nutzt einen soliden Namen? Oder passt ein kreativer Name besser zu dir?
Da sich die Zeiten ändern, kann es eine gute Lösung sein, einfach den Mittelweg zu gehen. Total exotische Namen, die nichts über die Branche aussagen und auch kein Vertrauen aufbauen, sind für das Handwerk ungeeignet. Es kann aber durchaus zum Erfolg führen, wenn du auf einen nicht ganz verstaubten Namen setzt.
Finde eine gute Balance zwischen Verständlichkeit und Einzigartigkeit: Aus deinem Namen sollte hervorgehen, welche Leistungen zu anbietest, während du dabei auch zeitgemäße Elemente einfließen lässt. Die drei Beispiele aus diesem Artikel haben gezeigt, dass es in vielen Branchen ziemlich passend ist, Begriffe wie Pinsel, Leim oder Leiter in deinen Firmennamen einzubauen.
Wenn du dabei Hilfe brauchst, dann nutze gerne unser Tool und kombiniere Wörter miteinander. Auch ein Blick auf unseren Artikel zu dem Thema „Fünf Fehler bei der Namensfindung“ kann dir hilfreiche Tipps bieten.